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Förderung für Projekt zur Industriepolitik Österreich-Ungarns

10.11.2025

Ökonomin Claudia Steinwender wird im Rahmen eines Projekts mit der Central European University die Analyse historischer Daten mit modernen Methoden wie maschinellem Lernen und generativer KI kombinieren.

Claudia Steinwender

hat die Professur für Innovation und Internationalen Handel an der Volkswirtschaftlichen Fakultät der LMU inne. | © LMU ECON

Wie formten industriepolitische Maßnahmen die Entwicklung Mitteleuropas und welchen Einfluss hatten sie auf Unternehmensleistung und technologische Innovation? Welche Lehren lassen sich daraus für heutige Diskussionen über Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum ziehen?

Diesen Fragen widmet sich Claudia Steinwender, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der LMU München, zusammen mit Gábor Békés, außerordentlicher Professor am Department of Economics der Central European University in Wien, im Rahmen eines gemeinsamen, auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekts. Das Forschungsteam wird untersuchen, wie Exportförderung und exportabhängige Zollpolitik die wirtschaftliche Entwicklung in Mitteleuropa zwischen 1870 und 1910 beeinflusst haben. Dafür werden die Perspektive der Wirtschaftsgeschichte und historische Daten mit modernen Methoden wie maschinellem Lernen und generativer KI kombiniert. Basis sind neu zusammengestellte Unternehmensdaten aus Archiven in Wien, Budapest und anderen Regionen.

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Im Mittelpunkt stehen zwei historische Interventionen: die Rolle der Pariser Weltausstellung von 1900 bei der internationalen Förderung ungarischer Unternehmen sowie exportabhängige Senkungen der Einfuhrzölle in der Mühlenindustrie in den 1880er-Jahren. Darüber hinaus wird das Forschungsteam einen Katalog der wirtschaftspolitischen Maßnahmen dieser Zeit zusammenstellen.

„Die Wirksamkeit von Industriepolitik wird derzeit intensiv diskutiert. Aber bereits im 19. Jahrhundert setzten Regierungen Instrumente umfassend ein. Wir werden untersuchen, wie diese Maßnahmen die Industrialisierung und die daraus resultierenden Wachstumspfade geprägt haben“, sagt Claudia Steinwender.

Zu den externen Kooperationspartnerinnen und -partnern gehören Réka Juhász (University of British Columbia, Kanada) und Tamás Vonyó (Bocconi University, Italien). Das Projekt startet voraussichtlich am 1. Januar 2026 und wird im Rahmen des europäischen Kooperationsprogramms „Weave“ gefördert.

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